Atlas des Kommunismus (Trailer) | Maxim Gorki Theater

VON Lola Arias & Ensemble
REGIE Lola Arias

Im Sommer 1917 fuhr Lenin mit Erlaubnis des Deutschen Kaisers in einem plombierten Zug nach Petrograd und entfachte die Funken der Oktoberrevolution. Doch die Zugfahrt hinterließ auch im Transitland Spuren: 1918 versuchte Karl Liebknecht vom Balkon des Berliner Stadtschlosses die freie sozialistische Republik auszurufen. In der Geschichtsschreibung dominieren Männer.
99 Jahre später lädt die argentinische Regisseurin Lola Arias, die sich in ihren Arbeiten gemeinsam mit nicht-professionellen Darsteller*Innen mit geschichtlicher Aufarbeitung auseinandersetzt, Menschen zwischen 8 und 85 auf die Bühne, um ihre Geschichten zu erzählen.
Gemeinsam werden sie ihr eigenes Leben rekonstruieren und das von Salomea Genin. Salomea Genin musste als Kind einer jüdischen Familie vor dem nationalsozialistischen Terror nach Australien fliehen, wo sie vom kommunistischen Traum inspiriert wurde. Bei einem Besuch in der DDR beschloss sie, den Aufbau des sozialistischen Staates auf deutschem Boden zu unterstützen. Sie arbeitete viele Jahre für die Staatssicherheit als IM, bis sie erkannte, dass die DDR ein Polizeistaat geworden war, und damit brach. Der biografische Bericht Salomea Genins wird flankiert von den Geschichten einer Übersetzerin, einer Schauspielerin, einer Punksängerin und einer vietnamesischen Vertragsarbeiterin, sowie einem Puppenspieler, einer jungen Kommunistin aus Bayern, einer 16jährigen Aktivistin und einer Schülerin aus Berlin Pankow.
Sie berichten vom Singen kommunistischer Arbeitslieder vor den Fabriken, von den Lehren der Sozialistischen Brüderländer, von der Überwachung im Alltag, von Konzerten in Kirchenräumen, vom Diskutieren in den Theatern der Wendezeit, von den brennenden Asylbewerberunterkünften in Ostdeutschland und den Forderungen der Geflüchteten heute. Ihre Erzählungen und subjektiven Wahrheiten zeichnen ein Bild vom Persönlichen im Politischen, vom Scheitern und Wiederaufstehen.

In the summer of 1917 Lenin travelled in a sealed train, with the permission of the German Emperor, to Petrograd and lit the sparks that spread the October Revolution. The train's journey, however, left a mark on its transit country as well: In 1918 Karl Liebknecht tried to proclaim the Free Socialist Republic from the palace balcony in Berlin.

Men dominate in historiography.

99 years later, the Argentine director Lola Arias invites people from 10 to 86 years old to the stage to tell stories about communism. Together they will reconstruct their own lives and that of Salomea Genin. As a child of a Jewish family Salomea Genin was forced to flee from the National Socialist regime of terror to Australia, where she was inspired by the communist dream and decided to support building a socialist state on German soil. She worked for the Stasi before she realized that the GDR had become a police state and then broke with it. Her story is accompanied by those of a translator, an actress, a punk singer and a Vietnamese contract worker, as well as a puppeteer, a 16 year-old activist and a student from Berlin Pankow.

Together they report on singing communist work songs in front of factories, on the teachings of socialist brother countries, on surveillance in everyday life, on concerts in church rooms, on the discussion in the theatre during reunification, on burning asylum centres in eastern Germany and the demands from refugees today, all in order to reveal an image of the personal in the political, of failure and getting up again.

Eine Produktion des Maxim Gorki Theaters und Teil des Festivals UNITING BACKGROUNDS - THEATER ZUR DEMOKRATIE

BÜHNENBILD Jo Schramm
KOSTÜME Karoline Bierner
MUSIK Jens Friebe
VIDEO Mikko Gaestel
DRAMATURGIE Aljoscha Begrich

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